“Ich hab’ mich danach gefühlt wie ein neuer Mensch!”, “Man fühlt sich wirklich wie neu geboren.”, “Das war eine lebensverändernde Erfahrung”.
Was im ersten Moment klingt wie die Fake-Reviews zu einem 12.000-Euro-Coaching-Seminar, sind tatsächlich Zitate von Freunden und Bekannten, die in den letzten Jahren irgendwo zwischen Indien und Parkschlösschen eine ayurvedische Panchakarma-Kur gemacht haben.
Kein Wunder, dass das als “Must Do” auf meine Wunschliste gewandert ist, oder?
Leider steht es da auch noch drauf: Bisher konnte ich noch keine Panchakarma-Kur machen - zuerst, weil sowas echt teuer ist (dazu später mehr) und aktuell, weil ich wegen einer laufenden Tattooentfernung keine medizinische Detox-Kur machen darf.
Als ich nach Jahren endlich die lang ersehnte Panchakarma-Kur buchen wollte und die Antwort bekommen hab, dass das gerade nicht geht, war ich, ehrlicherweise, ziemlich enttäuscht und heartbroken. Am Ende hatte es aber doch etwas Gutes: Ich hab mich mit allen anderen Ayurveda-Kuren beschäftigt, die ich aktuell eben trotz Tattooentfernung machen kann und darf, hab so den ein oder anderen Ayurveda-Kurort und auch verschiedene Kur-Typen und Behandlungen kennengelernt und konnte dabei viel lernen, in den Alltag integrieren und vor allem auch mal richtig entspannen.
Der Ayurveda bietet im Kur-Bereich nämlich noch so einiges mehr, als nur die berühmte Panchakarma-Kur (und ja, die holen wir natürlich trotzdem nach, aber eben erst in ca. 12 Monaten).
Welche Ayurveda-Kuren gibt es?
Je nachdem, wo man bucht, heißen die verschiedenen Ayurveda-Kurprogramme meist ein bisschen unterschiedlich und die Schwerpunkte sind ein bisschen anders gesetzt. Grundsätzlich kann man Ayurveda-Kuren aber in drei große Kategorien einteilen:
Medizinische Ayurveda-Detox-Kuren
Ayurveda-Kuren zur Regeneration
Retreats zur Entschleunigung und Entspannung
Die verschiedenen Kur-Typen unterscheiden sich in der Regel in der Länge, aber auch im Programm: Eine Ayurveda-Detox-Kur kann und darf zeitweise etwas anstrengend sein und enthält meist andere Behandlungen, ein anderes Tagesprogramm und manchmal sogar anderes Essen, als ein Entspannungs-Retreat oder eine Aufbaukur.
Bevor wir darüber sprechen, welche Kur für wen und zu welchem Zeitpunkt die Richtige ist, schauen wir uns die verschiedenen Kur-Typen einmal genauer an:
Panchakarma: Die Königin der Detox-Kuren
Über Panchakarma und ihre “life-changing” Effekte haben wir in der Einleitung schon kurz gesprochen - aber was macht die Detox-Kur eigentlich so effektiv, was gibt’s zu Essen, was kost’ der Spaß und warum um Himmels Willen will man eine Kur machen, in der es Einläufe und Abführmittel zum Frühstück gibt?
Was bedeutet “Panchakarma” überhaupt?
Panchakarma kommt aus dem Sanskrit und heißt so viel wie “Fünf Handlungen”. Die “fünf Handlungen”, von denen in Panchakarma die Rede ist, beschreiben fünf große Ausleitungs- und Detox-Verfahren, denn genau darum geht es im Panchakarma: Schlacken, Ablagerungen, Ama und alles, was in unserem gesunden Körper eigentlich keinen Platz finden sollte, zu binden und auszuleiten.
Wer schon mal einen Detox gemacht hat, weiß: Das ist nicht immer ein Spaziergang.
Spätestens im nächsten Abschnitt erkennt ihr wahrscheinlich, warum ich eingangs gesagt hab, dass die Panchakarma-Kur nicht für jeden zu jeder Zeit das Richtige ist und fragt euch vielleicht, warum man das wirklich freiwillig machen will. (Keine Sorge, darüber sprechen wir danach.)
Was sind die fünf Detox-Methoden im Panchakarma?
Die fünf klassischen Ausleitungsverfahren sind:
Vasti: Einläufe (mit Kräutersud, Wasser oder Öl)
Vamana: Therapeutisches Abführen
Virechana: Therapeutisches Erbrechen
Nasya: Nasenreinigung
Rakta Moksha: Aderlass
Okay, ich weiß, wie gruselig sich das anhört, aber bear with me. Die Panchakarma-Kur hat eine Menge Vorteile, sodass ein paar ätzende Tage sich wirklich lohnen!
Und keine Sorge: Nicht jeder muss jede Art der Reinigung mitmachen. Die sind nämlich, wie alles im Ayurveda, ganz speziell auf die individuelle Person und den individuellen Gesundheitszustand ausgerichtet. Ein Aderlass wird in deutschen Kuren zum Beispiel überhaupt nicht gemacht, therapeutisches Erbrechen nur recht selten.
Wer in einer Kur eine Behandlung so überhaupt garnicht machen will, kann natürlich auch jederzeit “nein” sagen - das würde ich mit meiner kleinen Kotz-Phobie zum Beispiel machen, wenn “therapeutisches Erbrechen” auf dem Plan stünde.
Ugh.. und wie läuft so eine Panchakarma-Kur dann ab?
Als ich zum ersten Mal vom Konzept “Panchakarma” gehört hab, war ich, gelinde gesagt, kein Fan. Im Gegenteil: In meinem Kopf haben sich Horrorszenarien abgespielt, von denen ich lieber nicht erzählen würde.
Falls es euch auch so geht, kann ich euch beruhigen: Ihr werdet nicht die komplette Kur lang auf dem Klo verbringen. Ganz klassisch wird die Kur in drei Teile gesplittet:
Die Vorbehandlung: In den ersten Tagen der Kur sollen Schlacken, Ama und überschüssige Doshas aus den Geweben gelöst, gebunden und in den Verdauungstrakt transportiert werden. Dafür wird mit verschiedenen medizinierten Ölen und Ghee gearbeitet, man darf sich bei Ayurveda-Massagen und in der Schwitzhütte entspannen, mit Yoga, Spaziergängen, den richtigen Tees und leckerem Essen den Stoffwechsel anregen, die Seele baumeln lassen und in der Kur “ankommen”.
Einziger kleiner Nachteil: Ghee wird nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich angewendet - das bedeutet, dass es, je nach Konstitution und Bedarf, zwei bis 4 Tage eine kleine Menge flüssigen Ghee auf nüchternen Magen zu trinken gibt. Ugh.
Die Ausleitung: Das ist wohl der meist gefürchtete Teil der Kur (obwohl Ghee-Trinken auf meiner Liste der Dinge, auf die ich gut verzichten könnte, auch schon recht weit oben steht). Aber keine Sorge: Die Ausleitungsphase ist mit ca. zwei Tagen die kürzeste! In Vorbereitung und während der Ausleitung gibt’s hauptsächlich Tee, Brühe und leichte Reissuppe, eben alles, was den Körper nicht weiter belastet, sodass er alle Energie auf den Detox aufwenden kann.
Die Ausleitungsphase verbringt man in der Regel auf seinem Zimmer, wird aber dabei selbstverständlich von Ayurveda-Medizinern begleitet und regelmäßig untersucht.
Die Aufbauphase: Sobald die Ausleitung geschafft ist, geht’s in den angenehmen Teil der Kur über. Der Körper darf von den zwei anstrengenden Detox-Tagen regenerieren, wird neu genährt und aufgebaut.
Dafür gibt’s sanfte Massagen, oft sogar einen Stirnguss (meine allerliebste Ayurveda-Behandlung), nährendes und trotzdem leicht verdauliches Essen, Spaziergänge, sanftes Yoga und eine Menge Ruhe.
Bei einer letzten Abschlusskonsultation mit dem Ayurveda-Mediziner werden Tipps für zuhause besprochen und mitgegeben, denn: Auch wenn natürlich niemand “nur” wegen einer Detox-Kur einen “kompletten Neustart” machen und sein Leben umkrempeln muss, macht es natürlich Sinn, die ein oder andere Routine mit nach Hause zu nehmen und in den Alltag zu integrieren.
Klingt.. so mittel. Warum sollte ich das tun? Die Vorteile einer Panchakarma-Kur
Ja, ich geb’s zu: “Du bekommst pures Butterfett zu trinken, danach geben wir dir nichts als Abführmittel und Reissuppe und außerdem verpassen wir dir einen Kräuter-Öl-Einlauf” klingt nicht ganz so geil und wenn ich das so les, frag ich mich selbst, warum eine Panchakarmakur auf meiner Wunschliste so weit oben steht.
Kommen wir deswegen jetzt endlich zu den Vorteilen:
Eins vorab. Ich bin kein Arzt und auch kein Ayurveda-Mediziner und werd deswegen auch keine Heilung versprechen. Es gibt zahlreiche Studien und Case Studies über einzelne der Ausleitungsverfahren bei verschiedenen Krankheitsbildern, zum Beispiel Einläufe bei Asthma oder Schilddrüsenunterfunktion und zur Panchakarma-Kur als Ganzes, zum Beispiel im Einsatz gegen Depressionen und depressive Störungen oder als Mittel und Weg zu ganzheitlichem Wohlbefinden - es scheint also durchaus belegbare Effekte auf verschiedene Krankheitsbilder zu geben.
Für mich ganz persönlich spielen zusätzlich diese Vorteile und Argumente eine Rolle:
Der “Total Reset Effekt”: Wenn ich einen Home-Detox ansteuere, hab ich mit wirklich fiesen Zucker- und Weizen-Entzugserscheinungen zu kämpfen, obwohl ich mich inzwischen ziemlich gesund ernähre. Die Tattooentfernung (aber auch durch Make-Up, Mikroplastik, Luftverschmutzung und Co.) tun ihr übriges, sodass ich mich sehr nach einem großen und gründlichen Detoxprogramm sehne.
Die fachliche Begleitung: Klar, einen Detox kann man auch zuhause machen. Die Tatsache, dass man rund um die Uhr ein Mediziner-Team um sich herum hat, die bei Entgiftungserscheinungen und Nebenwirkungen mit Rat, Tat und hoffentlich den passenden Kräutern zur Seite stehen, gibt mir aber ein gutes Gefühl.
Die Massagen: Panchakarma klingt für mich nach einem sehr guten Kompromiss zwischen Detox (meh) und Aufbauphase mit Massagen, leckerem Essen und Regeneration (yay!). Anders als zum Beispiel beim Buchinger-Heilfasten fühlt sich’s so an, als hätte man ein Licht am Horizont, auf das man sich freuen kann :)
Wann sollte man keine Panchakarma-Kur machen? Nachteile und Kontraindikationen
Damit die Panchakarma-Kur wirklich erfolgreich ablaufen kann, ist es wichtig, im Vorfeld die Kontraindikationen zu klären. Hier sind die verschiedenen Kurorte und Kurleiter unterschiedlich restriktiv - klärt also unbedingt vorher ab, ob eine Panchakarma Kur für euch gerade in Ordnung geht.
Kontraindikationen sind zum Beispiel:
akute Infekte oder Krankheitsschübe
Antibiotika- oder Cortisoneinnahme in den letzten 6 Wochen
akutes Burnout
Periode
Impfungen in den letzten 6 Wochen
Chemo- oder Strahlenbehandlung in den letzten 3 Monaten
oder, wie in meinem Fall:
Laser-Behandlungen zur dauerhaften Haar- oder Tattooentfernung.
Es kann also sein, dass ihr aktuell keine Panchakarma-Kur machen dürft - oder auch einfach nicht wollt, oder dass die Panchakarma-Kur nicht das Richtige für eure aktuellen Bedürfnisse oder Ziele ist.
Zum Glück gibt es noch einige Alternativen, die wir uns jetzt gemeinsam anschauen:
Rasayana-Kur zur Regeneration und Verjüngung
Weniger bekannt, aber deswegen nicht weniger wichtig und wohltuend sind die Regenerationskuren im Ayurveda. Diese heißen von Anbieter zu Anbieter anders und unterscheiden sich auch im Programm und Schwerpunkt ein bisschen voneinander, die wahrscheinlich weitest verbreitete Regenerationskur ist aber die “Rasayana”-Kur.
Was ist denn ein “Rasayana”?
Rasayana wird bei uns oft als “Verjüngungsmittel” übersetzt und meint verschiedene Therapien und Lebensmittel, denen verjüngende Eigenschaften zugesprochen werden. Im Kur-Kontext fühlt sich diese Übersetzung aber etwas zu kurz gegriffen an, deswegen würde ich hier gern das Central Council in Ayurvedic Sciences zitieren, die Rasayana folgendermaßen Beschreiben:
“Rasayana essentially means nutrition at all levels from macro to micro-cellular level.”
Wie läuft die Rasayana-Kur ab?
Die Rasayana-Kur ist das komplette Gegenteil der Panchakarma-Kur - hier wird der Fokus nicht auf Detox und Ausleitung gelegt, sondern auch Nährung, Erdung und Stärkung.
Entsprechend gibt’s bei der Rasayana-Kur auch keine Abführtage, kein Ghee-Trinken und auch keinen klassischen “Drei-Phasen”-Kuraufbau, sondern ein individuell abgestimmtes Programm bestehend aus verschiedenen Massagen, Behandlungen, restorative Yoga, Zeit in der Natur, Ruhe und leckerem Essen.
Klingt gut, oder?
Ist es auch! Das hier sind die…
Vorteile und Wirkungen der Rasayana-Kur
Die Rasayana-Kur wirkt vor allem stressbedingten Beschwerden entgegen - von Schlafstörungen über Nervosität bis hin zu Hautreizungen, Verdauungsbeschwerden und Migräne: Der stärkende und aufbauende Charakter des Rasayana-Programms soll dem entgegenwirken.
Auch zur Burnout-Prävention, nach stressigen und anstrengenden Lebensphasen oder schlicht als Anti-Aging-Maßnahme kommt die Rasayana-Kur in Frage.
Wie immer gibt’s von mir keine Heilungsversprechen, ich verspreche nur so viel: Es wird auf jeden Fall wunderbar entspannend, beruhigend und man kommt mit neuer Kraft für den Alltag zurück.
Vielleicht ist eine Kur aber generell gerade nicht das Richtige - weder aufbauend, noch detoxing? Keine Sorge, dann gibt’s immer noch Ayurveda-Retreats und -Wochenenden.
Kurze Ayurveda-Auszeit: Perfekt zum Kennenlernen oder für zwischendurch
“Anti-Stress-Retreat”, “Kurze Ayurveda-Auszeit”, “Wochenend-Kur”, “Kennenlern-Ayurveda-Wochenende” und Co: Für Ayurveda-Wochenend-Urlaube gibt’s eine Menge Namen und mindestens genauso vielfältige Programme.
Hier geht’s nämlich in den meisten Fällen nicht unbedingt um ein bestimmtes Ziel oder ein bestimmtes Krankheitsbild, sondern schlicht um eine kleine Auszeit vom Alltag, in der man mit dem Ayurveda in Berührung kommen, die Behandlungen kennenlernen und sich bei der ein- oder anderen Massage entspannen kann.
In den meisten Programmen ist mindestens eine Abhyanga gelistet, oft auch eine Padabhyanga. Ob und welche Behandlungen on top kommen, ist ganz unterschiedlich, ich durfte mir auf meiner Kur eine dritte, kurze Massage aussuchen und hab mich für eine Kopf- und Stirnmassage entschieden. Hätte ich komplett frei wählen können, hätte ich aber mit Sicherheit einen Stirnguss gemacht.
Für wen eignet sich ein Ayurveda-Wochenende?
Eigentlich eignet sich ein Ayurveda-Wochenende für jeden, der eine kleine Auszeit vom Alltag braucht. Ich sag hier ganz bewusst nicht “Wochenend-Kur”, weil ich, auch wenn stellenweise es so genannt und beworben wird, selbst nicht wirklich einen “Kur-Effekt” spüren könnte.
Man darf also nicht zu viel erwarten - im Prinzip nicht mehr, als bei einem regulären Wellness-Wochenende eben, nur eben mit einem drei-Gänge-Menü in gesund, Massagen auf ayurvedisch und einer kleinen Konsultation zum Start und zum Abschluss.
Ich hab das Wochenende vor allem dafür genutzt, um mir die verschiedenen Kurorte anzuschauen und mir einen ersten Eindruck darüber zu verschaffen, wo ich später mal eine “große” Kur machen möchte. Dafür war es super, wenn auch echt teuer.
Was kostet eine Ayurveda-Kur?
Talking about teuer… Eine Ayurveda-Kur ist nicht günstig.
Wie viel der Spaß am Ende kostet, hängt natürlich von der gewählten Kur, der Länge und dem Kurort ab. Eine 13-Tage Panchakarma-Kur in Indien gibt’s schon für knapp über 1.000 Euro, eine 13-Tage Panchakarma-Kur im Ayurveda-Parkschlösschen kostet im Einzelzimmer 8.825 Euro.
Für die Ayur-Prevent “Wochenend-Kur” bei Rosenberg Ayurveda (das Kurhaus seht ihr übrigens auf dem Titelbild dieses Blogposts) hab ich inklusive Zimmer und Verpflegung 838 Euro bezahlt, eine Rasayana-Kur dort kostet 1.995 Euro.
Alle Preise gehen von einem Einzelzimmer in der niedrigsten Kategorie aus.
Ayurveda-Kur in Deutschland - ein Preisvergleich
“An die Gesundheit kann man kein Preisschild hängen”, sagt meine Oma immer. Stimmt auch irgendwie. Als ich ihr von meinen Panchakarma-Kur-Plänen erzählt hab, hat sie aber doch große Augen gemacht.
Klar: Es ist ja auch viel Geld. Also.. Echt richtig viel Geld. Und natürlich will man, wenn man schon so viel Geld ausgibt, nicht an der Qualität sparen. Deswegen hab ich hier einen kleinen Preisvergleich zusammengestellt, der nicht nur die aktuellen Preise, sondern auch die aktuellen Google-Bewertungen der Kureinrichtung umfasst. So lässt sich gut der perfekte Kompromiss zwischen Preis und Qualität finden.
Ich vergleiche hier jeweils eine 13-Tage Panchakarma-Kur, weil 13 Tage die “klassische” Länge und damit überall zu finden ist. Auch die Leistungen sind bei Panchakarma-Kuren einfach gut vergleichbar, weil der Kur-Aufbau durch die drei Phasen schon gut vorgegeben wird. Alle Preise sind Gesamtpreise, also inklusive Vollverpflegung und Einzelzimmer in der günstigsten Zimmerkategorie.
Name | Ort | Preis | Google-Bewertung |
Ayurveda Parkschlösschen | Traben-Trarbach | 8.825 Euro | 4.7 Sterne (73 Bewertungen) |
Rosenberg Ayurveda | Birstein | 5.772 Euro | 4.9 Sterne (250 Bewertungen) |
Madukkakuzhy Ayurveda Zentrum | Bad Kissingen | 3.976 Euro | 4.9 Sterne (50 Bewertungen) |
Heritage Ayurveda | Oberkirch | 2.618 Euro | 4.9 Sterne (76 Bewertungen) |
Ayurveda Garden | Bad Rappenau | 5.035 Euro | 4.5 Sterne (50 Bewertungen) |
Ich war bisher im Madukkakuzhy Ayurveda Zentrum (und mittel begeistert), bei Rosenberg (und sehr begeistert) und hatte super netten Kontakt mit den Leuten vom Parkschlösschen (steht als nächstes auf der Liste).
Dennoch: Bei den Preisen für Ayurveda in Deutschland fragt man sich schon ab und zu…
Deutschland, Indien oder Sri Lanka? Wo ist die Ayurveda-Kur am besten?
Das ist eine sehr persönliche Frage, auf die jeder für sich selbst eine Antwort finden muss.
Für mich persönlich kommt für eine Ayurveda-Kur aus verschiedenen Gründen nur Deutschland in Frage:
Sprache: Zwar sprechen auch in indischen Resorts in der Regel alle englisch, aber gerade wenn’s um medizinische Inhalte geht, will ich zu 100% sicher gehen, dass ich verstehe, was da gerade genau gemacht wird und warum.
Qualität der Nahrungsergänzungsmittel und Kräuter: Wahrscheinlich wissen die wenigsten, welche Kräuter sie da während der Kur gerade bekommen und einnehmen. Und wahrscheinlich hab ich einfach zu große Trust-Issues. Aber nach Schwermetall-Skandalen und Co. fühl’ ich mich einfach besser, wenn ich weiß, dass ich nur Kräuter und Mittelchen bekomm’, die in Deutschland zugelassen sind.
Klima & Co: Ein Abführ-Tag bei 40°C? Klingt nicht besonders spaßig, da ist mir das gewohnte Klima doch irgendwie lieber.
Reisestress: Perfekt entspannt nach der Aufbauphase der Kur würde ich ungern direkt für mehrere Stunden ins Flugzeug steigen (hallo, Vata?), danach mit der Bahn oder dem Taxi vom Flughafen nach Hause und wahrscheinlich unterwegs noch die klassische Flugzeug-Klimaanlagen-Erkältung mitnehmen.
Reise generell: Wenn ich schon nach Indien oder Sri Lanka flieg, will ich lieber das Land sehen, leckeres Essen essen, die Kultur kennenlernen und reisen, als 14 Tage in einem Kur-Resort zu verbringen.
“Das fünfte Karma”: In Indien und Sri Lanka wird alles… noch ein bisschen traditioneller gemacht als in Deutschland. Aderlass mit Blutegeln und therapeutisches Erbrechen sind dort bei einer Panchakarma-Kur nicht soooo selten und.. naja, nein.
Aber wie gesagt: Das muss jeder für sich selbst entscheiden und ich hab auch schon einige sehr positive Erfahrungsberichte aus Indien und Sri Lanka gelesen und gehört. Mein Yogalehrerausbildungsleiter hat für einige Monate in Indien gelebt und bei der Gelegenheit natürlich eine einmonatige Panchakarma-Kur gemacht - und er erzählt noch heute, knapp 40 Jahre später, wie lebensverändernd diese Kur für ihn war.
Scheint also ganz gut zu sein, just not for me :)
Kann ich die Ayurveda-Kur auch einfach zuhause machen?
Ja… und nein.
Bei einigen Anbietern gibt es ambulante Ayurveda-Kuren, bei denen man nur zu den Behandlungen vor Ort ist, aber zuhause schläft. Das ist in der Regel aber nicht so effektiv und tiefgreifend, einfach weil zuhause doch noch die Spülmaschine wartet, eine Ladung Wäsche gebügelt werden möchte, Hund, Katze, Maus, Mann und Kinder Aufmerksamkeit fordern, das E-Mail-Postfach blinkt und das Handy klingelt und man sich am Ende nicht oder nur schwierig fallen lassen und auf die Kur einlassen kann.
Komplett ohne Betreuung würde ich zumindest von einer Panchakarma-Kur dringend abraten, außer man hat selbst eine medizinische Ausbildung und kann sich im Zweifel selbst helfen. Die Panchakarma-Maßnahmen sind wirklich nicht ohne und können, bei falscher Anwendung, eher schaden als nutzen (Stichwort: Elektrolyt-Gleichgewicht).
Deswegen: Bitte, bitte, bitte macht das nicht.
Was dagegen problemlos zuhause geht, sind ein paar ayurvedische Detox- oder Wellness-Tage mit Kitchari, einer Menge Eintöpfe, Ruhe, Kerzen und Abhyanga-Selbstmassagen oder ayurvedischen Fußmassagen.
Auch wenn man zuhause keine “echte” Ayurveda-Kur machen kann, kann man sich also zumindest ein bisschen “Kurgefühl light” nach Hause holen und so neue Kraft für den Alltag tanken.
Viel Spaß dabei! :)