Das Thema “Meditation” ist schon seit einigen Jahren in aller Munde. Ich selbst hab meine ersten Meditationsversuche vor 5 oder 6 Jahren in der Rise Up and Shine Uni von Laura Seiler gemacht, danach während meiner Yogalehrerausbildung eine tägliche Meditationsroutine in meinen Alltag integriert…
… und dann kam eine lange Phase von “keine Zeit”, “keine Lust” oder “ach, ich schau lieber noch eine Folge Netflix”.
Vor einigen Monaten hab ich zum Glück wieder zurück in meine Routine gefunden und kann jetzt - vor allem durch die lange Pause - von meinen Erfahrungen mit und ohne Meditation berichten und davon erzählen, welche Vorteile für mich wirklich spürbar sind. Das ist natürlich sehr individuell, um herauszufinden, was Meditation für euch bewegt, müsst ihr es also ausprobieren :)
Let’s dive in!
Was ist Meditation?
Meditation ist eine Praxis, bei der dein Geist darauf trainiert wird, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und zu fokussieren. Was eigentlich ganz einfach klingt, braucht in der Realität oft ein bisschen Übung - weswegen man sich in der Regel an verschiedenen Techniken bedient, die helfen können, den Geist zu Ruhe zu bringen.
Wie “funktioniert” Meditation?
Es gibt verschiedene Arten von Meditation, beliebt sind zum Beispiel Achtsamkeitsmeditation, Mantra-Meditation oder Visualisierungs-Meditation. Auf welche Art und Weise man meditiert, ist eigentlich erstmal zweitrangig, hier macht es Sinn, sich einfach mal durchzuprobieren und zu testen, was man am liebsten mag.
Am Anfang eignen sich vor allem angeleitete Meditationen, die dabei helfen, sich zu konzentrieren und zu fokussieren, später kann man aber auch stille Meditation ohne Anleitung praktizieren, wenn man das möchte.
Weiter unten teile ich noch meine liebsten Youtube-Meditationen und Meditationsapps, mit denen ihr direkt starten könnt und versuche, die meistgestellten Fragen rund um das Thema Meditation zu beantworten.
Aber bevor wir damit starten, müssen wir natürlich die wichtigste Frage klären… Was sind denn nun die Vorteile, wieso sollte ich überhaupt meditieren, wenn Netflix doch oft so viel verlockender ist?
Körperliche Vorteile der Meditation
Wenn man die richtigen Leute fragt, wird Meditation oft schon als absolutes Allheilmittel verkauft. Und ja, es ist erwiesen, dass Meditation einigen Beschwerden vorbeugen und sogar bestehende gesundheitliche Probleme lindern kann.
Bevor wir uns die Vorteile genauer anschauen, würde ich aber gern noch etwas loswerden: Eine Meditationspraxis ersetzt keinen Arztbesuch und die Effekte von Meditation sind vielfältig und individuell - vielleicht hilft dir eine regelmäßige Praxis über die Monate bei einem bestimmten Beschwerdebild, vielleicht spürst du die Wirkung eher in einem anderen Bereich. Soll heißen: Wenn du zum Beispiel Blutdrucktabletten nehmen musst, setz die bitte nicht einfach ab, nur weil du jetzt ab und zu meditierst!
Jetzt aber die Vorteile!
Körperlich kann durch Studien belegt werden, dass eine regelmäßige Meditationspraxis…
Stress reduzieren
den Blutdruck senken
die Schlafqualität verbessern
das Immunsystem stärken
und Entzündungen reduzieren kann.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Meditation die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessert, chronische Schmerzen reduziert und das allgemeine Wohlbefinden steigert.
Geistige Vorteile der Meditation
Neben den körperlichen Vorteilen wirkt sich Meditation auch positiv auf Geist und Psyche aus. So haben Untersuchungen und Studien gezeigt, dass
sie Angstzustände und Depressionen reduzieren,
das Selbstbewusstsein erhöhen,
das emotionale Wohlbefinden verbessern
und die kognitive Funktion verbessern kann.
Meditation kann auch das Empathieempfinden steigern sowie Stress und Burnout vorbeugen.
Spirituelle Vorteile der Meditation
Neben den physischen und psychischen Vorteilen kann Meditation auch spirituelle Vorteile haben. Viele Menschen finden, dass Meditation ihnen hilft, sich mit ihrem Lebenszweck und ihrer Spiritualität zu verbinden. Es kann dazu beitragen, ein Gefühl von Dankbarkeit und Vergebung zu fühlen und zu einem größeren inneren Frieden zu führen.
Gerade bei spirituellen Effekten gilt: Alles kann, nichts muss! Wer eine Meditationspraxis einführen möchte, um sich tiefer mit der eigenen Intuition zu verbinden, wird diesen Effekt auf Dauer sicher spüren. Wer hauptsächlich wegen der körperlichen oder psychischen Effekte meditieren möchte und mit “Spiritualität erstmal nichts am Hut hat”, dem wird Meditation trotzdem helfen - eben auf anderen Ebenen.
Was Meditation für mich persönlich bewirkt hat
Studien sind schön und gut und die Vorteile sind natürlich nicht von der Hand zu weisen - ich hab euch aber ja einen persönlichen Erfahrungsbericht versprochen und der kommt hier:
Ich persönlich hatte meinen ersten Kontakt mit Meditation aufgrund von Panikattacken, nach der längeren Pause bin ich vor allem wegen Stress und Schlafstörungen wieder eingestiegen. Und ich kann sagen: Alle drei Beschwerden haben sich wesentlich verbessert.
Wenn ich regelmäßig meditiere, fällt es mir leichter, fokussiert zu arbeiten, ich bekomme mehr erledigt und fühle mich bei gleichem Arbeitspensum weniger gestresst.
Die Panikattacken sind ehrlicherweise nicht ganz verschwunden, die kommen mich zyklusbedingt durch die Hormonschwankung zuverlässig und pünktlich einmal im Monat besuchen - ich kann aber wesentlich besser damit umgehen und auch während der körperlichen Panik-Symptome (schneller Herzschlag, Zittern etc.) im Kopf relativ klar und fokussiert bleiben und mich solange “durchatmen”, bis die Beschwerden wieder abklingen. Das dauert mal 15, mal 45 Minuten, die klassischen stundenlangen Panikspiralen erlebe ich persönlich aber eigentlich überhaupt nicht mehr.
Entsprechend kann ich sagen: Lohnt sich! :)
Let’s start! Aber wie fängt man als Anfänger überhaupt mit Meditation an?
Du bist interessiert und hast Lust, eine Meditationspraxis zu beginnen? Sehr cool! Und keine Sorge, es ist wirklich easy! :)
Mach es dir an einem ruhigen Plätzchen bequem. Wenn nötig, kläre am besten vorher mit Mann, Frau, Kindern, Hunden und Katzen, dass du für ein paar Minuten nicht gestört werden möchtest.
Klingt im Familienalltag einfacher, als es ist? Kein Ding, dein ruhiges Plätzchen kann durchaus auch die Dusche oder die Toilette sein!
Konzentriere dich für einen Moment auf deine Atmung, um körperlich und geistig schon ein kleines bisschen runterzukommen und in die richtige Stimmung zu finden.
Du kannst jetzt entweder den Fokus auf deinem Atem behalten (Atemmeditation), deine Atemzüge mit einem Mantra verbinden und das Mantra in Gedanken wiederholen (Mantrameditation) oder du entscheidest dich für ein passendes Youtube-Video oder eine Meditationsapp und praktizierst mit einer geführten Meditation.
Das einfachste ist am Anfang sicher die geführte Meditation - hier sagt dir ein Meditationsleiter, was zu tun ist und gibt dir Hilfestellungen, sodass die Gefahr, doch noch abzuschweifen und in Gedanken zu versinken, etwas geringer ist.
Geführte Meditationen für Anfänger
Jetzt haben wir schon eine ganze Weile über die verschiedenen Meditationsformen und die Vorteile von Meditation gesprochen. Wird Zeit, dass wir endlich loslegen, oder? :)
Damit ihr direkt starten und verschiedene Meditationstechniken ausprobieren könnt, hab ich euch hier meine liebsten Youtube-Videos verlinkt. Wer lieber mit App meditiert, dem möchte ich von Herzen Headspace empfehlen. Die App hat nicht nur Meditationen in verschiedenen Längen, sondern auch Meditationskurse, die verschiedene Themen aufgreifen und behandeln. Von einem gesunden Umgang mit Stress im Büro bis hin zu Ängsten und Panikattacken ist hier für jeden der richtige Kurs dabei. Mein persönliches Highlight sind allerdings die Sleepcasts - wenn ihr Headspace testet, macht unbedingt mal einen Abstecher in die Mitternachtswäscherei.
So, genug mit der (übrigens unbezahlten) Werbeunterbrechung, hier kommen die Youtube-Meditationen:
5 Minuten Morgen-Meditation von Mady Morrison
Mady macht absolut alles, was sie macht, mit einer Extraportion Liebe. Diese Morgenmeditation dauert nur fünf Minuten und sorgt für einen entspannten und ruhigen Start in den Tag.
Abendmeditation von Laura Seiler
Wer sich in der deutschen Spiritualitäts-Bubble bewegt, kommt an Laura Seiler kaum vorbei. Ich mag ihre Meditationen sehr gern und würde deswegen jedem, der lieber abends als morgens meditiert, diese Abendmeditation and Herz legen.
Kurze Energie-Meditation für zwischendurch von Ohrinsel
Für alle, die sich mit einer männlichen Stimme besser entspannen können, könnte diese Energie-Meditation von Ohrinsel die richtige sein. Ohrinsel hat viele kürzere und längere Meditationen zu verschiedenen Themen - neben der Energiedusche mag ich die Meditation zum Stärken der Selbstheilungskräfte und diese Abendmeditation zum Einschlafen sehr gern.
Bodyscan-Meditation von Unity Training
Ehrlicherweise hab ich mich mit Unity Training noch nicht besonders beschäftigt, obwohl sie scheinbar viele spannende Inhalte auf Youtube haben. Diese Bodyscan-Meditation ist die einzige, die ich von Unity Training bisher gehört hab, die kann ich aber auf jeden Fall weiterempfehlen. Beim Body Scan wird die Achtsamkeit in den Körper gelenkt und so das Körperempfinden geschult. So wirkt er besonders beruhigend und erdend, wenn man viel “im Kopf” unterwegs ist und das Gedankenkarussell kaum stoppen kann.
Wie oft und wie lange sollte man meditieren?
Nicht jeder kann und will sich morgens und abends jeweils zwei Stunden Zeit für eine ausführliche Routine nehmen - ich übrigens auch nicht. Zwischen Zähne putzen, Frühstück machen und Arbeitsbeginn pünktlich um 8 drängt sich deswegen schnell die Frage auf: Wie lange muss ich denn meditieren?
Die Antwort ist: Müssen muss man gar nicht.
Die gute Nachricht ist aber: Schon wenige Minuten am Tag können einen riesigen Unterschied machen. Startet doch einfach mit fünf Minuten täglich und schaut in ein paar Wochen, ob ihr mehr möchtet, oder ob euch das so schon hilft und reicht.
Mein persönlicher Sweet-Spot sind 5-10 Minuten morgens und 15-20 Minuten abends, wobei ich abends je nach Lust und Laune auch die Meditation gegen einen Sleepcast oder eine Traumreise austausche. Ganz ohne Zwang und ohne Druck, genau so würde ich es auch jedem anderen empfehlen.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Ausprobieren! 🙂